Mit Hund fliegen – so klappt’s entspannt und sicher

Du planst eine Reise und dein Hund soll natürlich mit? Ob Urlaub am Meer, ein Besuch bei Freunden oder ein Roadtrip durch ferne Länder – manchmal ist das Flugzeug der schnellste Weg zum Ziel. Doch viele Hundemenschen fragen sich: Ist das nicht zu stressig für meinen Vierbeiner? Was muss ich beachten? Und wie läuft das alles ab?

Keine Sorge – mit der richtigen Vorbereitung wird auch der Flug zu einer gemeinsamen Erfahrung, die euch noch enger zusammenschweißt. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie Fliegen mit Hund funktioniert, welche Airlines infrage kommen und wie du deinen Liebling optimal auf die Reise vorbereitest.

Ist Fliegen das Richtige für deinen Hund?

Bevor du Tickets buchst, nimm dir einen Moment Zeit für eine wichtige Frage: Ist dein Hund bereit für eine Flugreise?

Nicht jeder Vierbeiner fühlt sich wohl in einem Flieger. Für besonders ängstliche, kranke oder ältere Hunde kann das Fliegen zur Belastung werden. Auch sehr junge Hunde oder solche mit Atemproblemen – wie viele kurznasige Rassen – sind im Flugzeug oft nicht gut aufgehoben.

Frag dich ehrlich:

  • Kommt mein Hund mit fremden Umgebungen klar?
  • Ist er stressresistent oder schnell überfordert?
  • Fühlt er sich in einer Transportbox sicher?

Wichtig

Wenn du unsicher bist, sprich mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt. Sie können einschätzen, ob dein Hund gesundheitlich fit fürs Fliegen ist – und was du beachten musst.

Gibt’s auch Alternativen?

Klar! Manchmal ist es entspannter, mit dem Auto oder Zug zu reisen. Vor allem innerhalb Europas kommst du mit diesen Verkehrsmitteln oft bequem ans Ziel – und dein Hund kann ganz entspannt dabei sein. Denk also immer zuerst an das Wohl deines Tieres, nicht nur an die Reisedauer.

Fluggesellschaften im Vergleich

Nicht jede Airline nimmt Hunde mit – und die Regeln können ganz schön unterschiedlich sein. Damit du nicht stundenlang suchen musst, bekommst du hier einen Überblick über die wichtigsten Punkte:

Welche Airlines nehmen Hunde mit?

Viele große Fluggesellschaften erlauben Hunde – aber oft nur unter bestimmten Bedingungen. Kleine Hunde bis ca. 8 kg (inkl. Transporttasche) dürfen meist mit in die Kabine. Größere Hunde reisen im Frachtraum – allerdings nicht bei jeder Airline.

Beispiele für hundefreundliche Airlines:

Achtung bei Billigfliegern: Ryanair und EasyJet nehmen in der Regel keine Hunde mit – auch nicht in der Kabine.

Unterschiede bei Regeln und Preisen

Die Kosten schwanken stark – je nach Airline, Strecke und Größe deines Hundes. Für kleine Hunde in der Kabine zahlst du meist zwischen 40 und 100 Euro pro Strecke. Für größere Hunde im Frachtraum kann es deutlich teurer werden – oft über 200 Euro.

Auch die Maße der Transportbox und die Anzahl der erlaubten Tiere pro Flug unterscheiden sich. Informier dich also immer direkt auf der Website der Airline oder ruf beim Kundenservice an. So erlebst du keine bösen Überraschungen am Flughafen.

Kabine oder Frachtraum?

Ob dein Hund mit dir in der Kabine fliegen darf oder in den Frachtraum muss, hängt vor allem von seinem Gewicht und seiner Größe ab. Aber auch von den Regeln der Airline.

Kleine Hunde: Sicher in der Kabine

Wenn dein Hund inklusive Transporttasche unter 8 kg wiegt, darf er bei vielen Airlines mit in die Kabine. Das hat klare Vorteile:
Du hast deinen Vierbeiner die ganze Zeit bei dir. Er spürt deine Nähe und fühlt sich sicherer.

Die Tasche muss unter den Vordersitz passen und luftdurchlässig sein. Während des gesamten Flugs darf dein Hund nicht herausgenommen werden – auch wenn’s schwerfällt.

Tipp

Gewöhne deinen Hund frühzeitig an die Tasche. Mach sie zu einem positiven Ort – mit Leckerlis, Lieblingsspielzeug und vielen kurzen Übungseinheiten.

Große Hunde: Reise im Frachtraum

Für größere Hunde bleibt meist nur der Weg im klimatisierten Frachtraum. Das klingt erstmal beunruhigend – aber: Viele Hunde reisen dort sicher und ohne Probleme. Die Box steht fest und ruhig, es gibt keine fremden Menschen, und das Licht ist gedimmt.

Das brauchst du:

  • Eine IATA-konforme Transportbox (stabil, gut belüftet, ausbruchssicher)
  • Genügend Wasser in einem auslaufsicheren Napf
  • Decke mit vertrautem Geruch für mehr Sicherheit

Wichtig

Nicht jeder Hund ist für den Frachtraum geeignet. Sensible Tiere oder solche mit gesundheitlichen Problemen sollten lieber nicht fliegen.

Vorbereitung ist alles

Ein entspannter Flug beginnt lange vor dem Abheben. Je besser du vorbereitet bist, desto ruhiger bleibt auch dein Hund. Hier zeigen wir dir, worauf es ankommt:

Wichtige Dokumente und Nachweise

Bevor du buchst, checke die Einreisebestimmungen deines Ziellandes. In der EU brauchst du in der Regel:

  • EU-Heimtierausweis
  • Mikrochip
  • gültige Tollwutimpfung

Außerhalb der EU können weitere Dokumente, Gesundheitszertifikate oder Quarantäne-Vorschriften nötig sein. Frag im Zweifel frühzeitig beim Tierarzt oder beim Konsulat nach.

Die richtige Transportbox

Ob Tasche oder Box – dein Hund sollte sich darin wohlfühlen. Achte auf:

  • Genug Platz zum Liegen, Stehen und Drehen
  • Stabile Bauweise, gute Belüftung
  • Auslaufsicherer Boden mit saugfähiger Unterlagen

Lass deinen Hund die Box wochenlang vor der Reise positiv erleben: Füttere ihn darin, übe das Einsteigen, bleib geduldig. So wird sie zu einem vertrauten Rückzugsort.

Checkliste für den Reisetag

Damit du nichts vergisst, hier eine kleine Übersicht:

  • Flugticket inkl. Hund bestätigt
  • Transportbox/Tasche mit Name und Kontaktdaten beschriftet
  • Lieblingsdecke oder Shirt mit deinem Geruch
  • Wasserbehälter (auslaufsicher)
  • Leckerlis & Kauknochen für den Weg
  • Gassi gehen vor dem Abflug
  • Ruhe bewahren – dein Hund spürt deine Stimmung

Am Flughafen mit Hund

Der Flughafen ist für viele Hunde Neuland: fremde Gerüche, viele Menschen, laute Durchsagen. Doch mit ein bisschen Planung wird auch dieser Teil der Reise entspannt.

Frühzeitig ankommen

Plane genügend Zeit ein – mindestens 2 bis 3 Stunden vor Abflug solltest du da sein. So bleibt alles ruhig, selbst wenn mal etwas länger dauert.
Wenn dein Hund im Frachtraum mitreist, musst du ihn oft schon 90 bis 120 Minuten vor Abflug bei der Sperrgepäckannahme abgeben.

Check-in und Sicherheitskontrolle

Beim Check-in wird dein Hund gewogen, und es wird kontrolliert, ob alle Vorgaben erfüllt sind.
Fliegt er in der Kabine mit, geht ihr gemeinsam durch die Sicherheitskontrolle. Meist musst du deinen Hund kurz aus der Tasche nehmen und durch den Scanner tragen – die Box wird separat geprüft.

Bleib ruhig und freundlich – auch wenn’s hektisch wird. Dein Hund orientiert sich an dir.

Noch mal Gassi gehen

Viele Flughäfen bieten spezielle „Pet Relief Areas“ – vor allem im Ausland. In Deutschland sind sie leider selten. Geh daher vor dem Betreten des Terminals noch einmal ausführlich mit deinem Hund spazieren.

Warten mit Ruhe

Such dir ein ruhiges Plätzchen zum Warten. Setz dich, streichle deinen Hund, sprich leise mit ihm. Das gibt Sicherheit – und wirkt auch auf dich beruhigend.

Während des Flugs

Sobald ihr an Bord seid, beginnt für deinen Hund eine neue Erfahrung – aber mit deiner Nähe und ein paar Tricks wird die Flugzeit gut überstanden.

In der Kabine: Nähe gibt Sicherheit

Dein Hund bleibt in seiner Tasche unter dem Vordersitz. So will es die Vorschrift – auch wenn es dir schwerfällt, ihn nicht herauszunehmen.
Aber: Deine Stimme, dein Geruch und die ruhige Atmosphäre helfen ihm, sich zu entspannen.

Tipp

  • Sprich ruhig mit ihm, besonders beim Start und bei der Landung.
  • Leg eine vertraute Decke oder ein Kleidungsstück von dir in die Tasche.
  • Vermeide es, ständig reinzuschauen – das kann ihn eher nervös machen.

Im Frachtraum: Vertrauen in die Vorbereitung

Wenn dein Hund im Frachtraum reist, liegt jetzt alles an der guten Vorbereitung. Mach dir bewusst: In diesem Bereich herrschen geregelte Temperaturen, gedämpftes Licht und wenig Lärm. Viele Hunde verschlafen den Flug – vor allem, wenn sie die Box als sicheren Ort kennen.

Beruhigungsmittel? Bitte nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt! Viele Experten raten davon ab, da sie den Kreislauf belasten und die Orientierung stören können.

Und falls mal was ist?

Das Bordpersonal kann bei Bedarf informiert werden, falls ein Tier im Frachtraum mitreist. Bei Fragen oder Unsicherheiten – frag vor dem Abflug noch einmal bei der Crew nach.

Fazit: Mit guter Planung fliegt ihr gelassen los

Fliegen mit Hund ist kein Hexenwerk – es braucht nur etwas Vorbereitung, Geduld und ein gutes Bauchgefühl. Wenn du deinen Hund gut kennst, auf seine Bedürfnisse achtest und die Reise sorgfältig planst, steht einem sicheren Flug nichts im Weg.

Ob in der Kabine oder im Frachtraum – mit deiner Unterstützung kann dein Vierbeiner auch über den Wolken zur Ruhe kommen. Denk immer daran: Deine Ruhe ist auch seine Ruhe.

Jeder Hund ist anders – und nicht jede Reise muss mit dem Flugzeug sein. Aber wenn es passt, kann das Fliegen euch neue Horizonte eröffnen. Gemeinsame Erlebnisse, neue Orte, fremde Gerüche – all das macht das Leben mit Hund so besonders.