Checkliste: Was gehört in die Reiseapotheke für deinen Hund?

Ein Urlaub mit Hund ist für viele von uns das schönste Abenteuer überhaupt. Gemeinsam neue Orte entdecken, durch Wälder streifen, am Strand toben – was gibt es Besseres? Doch auch unterwegs kann immer mal etwas passieren: Eine kleine Verletzung, Durchfall nach dem Futterwechsel oder ein Zeckenbiss im Wald.

Mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke bist du auf alles vorbereitet. Du kannst im Notfall schnell helfen, deinem Hund unnötigen Stress ersparen – und dir selbst auch. Denn wer unterwegs gut vorgesorgt hat, kann die gemeinsame Zeit viel entspannter genießen.

In diesem Beitrag findest du eine umfassende Checkliste, was in keine Hunde-Reiseapotheke fehlen darf. Dazu gibt’s viele praktische Tipps, Hintergrundwissen und echte Erfahrungen aus der Dogs Universe Community. So bist du bestens gerüstet für eure nächste Reise!

Das gehört in die Reiseapotheke für Hunde – die große Checkliste

Ob für einen Tagesausflug, den Wochenendtrip oder den Urlaub im Ausland – eine gut durchdachte Reiseapotheke für deinen Hund ist unverzichtbar. Sie hilft dir, im Notfall schnell zu reagieren und kleine Beschwerden direkt zu behandeln. So bleibt ihr auch unterwegs flexibel und sicher.

Hier findest du die wichtigsten Bestandteile – übersichtlich gegliedert und einfach zum Abhaken:

Das gehört in die Reiseapotheke für deinen Hund:

CHECKLISTE

Wundversorgung & Erste Hilfe

  • Sterile Kompressen
  • Desinfektionsspray oder Jodlösung (für Tiere geeignet, nicht auf Schleimhäute)
  • Verbandmaterial (z. B. elastische Binde, Mullbinden, Pflaster, Leukoplast)
  • Pflaster oder selbsthaftende Bandage
  • Schere & Pinzette
  • Zeckenzange oder -karte
  • Wund- und Heilsalbe
  • Spritze ohne Nadel (zum Spülen von Augen oder Wunden)
  • Fieberthermometer (Normalwert beim Hund: 38–39 °C)
  • Einmalhandschuhe
  • Flohkamm
  • Maulschlaufe oder weiches Tuch (zur sicheren Versorgung bei Schmerzen)
  • Halskragen (z. B. bei Augen- oder Hautverletzungen)

Medikamente & Ergänzungsmittel

  • Persönliche Medikamente, die dein Hund regelmäßig braucht
  • Mittel gegen Durchfall (z. B. Kohletabletten, Elektrolytlösung, Morosche Karottensuppe)
  • Magen-Darm-Tropfen (für Hunde geeignet)
  • Schmerzmittel (nur nach Absprache mit dem Tierarzt!)
  • Beruhigungsmittel (z. B. bei Stress oder Aufregung, auch pflanzlich)
  • Mittel gegen Reisekrankheit (bei langen Autofahrten oder Flügen)
  • Arnica montana (bei Schmerzen oder Prellungen)
  • Nux vomica (bei Übelkeit oder Verdauungsproblemen)
  • Bachblüten (zur Stressreduktion, nach Beratung)
  • Antiallergikum oder Kortison (bei bekannten Allergien)

Pflege & Hygiene

  • Pfotenschutz (z. B. Ballenbalsam, Hundeschuhe bei Hitze/Kälte)
  • Pfotensalbe
  • Augen- und Ohrentropfen oder -salbe
  • Hundeshampoo in Reisegröße
  • Handtuch oder Mikrofaserdecke
  • Ohrenreiniger (besonders bei schwimmfreudigen Hunden)

Parasitenprophylaxe

  • Spot-On-Präparate oder Tabletten gegen Zecken, Flöhe und Würmer
  • Mückenspray für Hunde (z. B. in südlichen Ländern gegen Sandmücken)
  • Zeckenschutzmittel (Spot-Ons, Halsbänder, Sprays)
  • Borreliose-Impfung bei Reisen in Risikogebiete
  • Mittel gegen Würmer, ggf. vorbeugend einnehmen

Dokumente & Notfallinfos

  • EU-Heimtierausweis und Impfpass
  • Gesundheitszeugnis (bei Auslandsreisen erforderlich)
  • Telefonnummer des eigenen Tierarztes
  • Infos und Kontakte zu Tierärzten vor Ort und Notdiensten
  • Liste mit Allergien oder Unverträglichkeiten deines Hundes
  • Notfallnummer der Tierkrankenversicherung (z. B. AGILA)
  • Foto vom Hund (für den Notfall)

Diese Liste kannst du dir ganz einfach ausdrucken und vor jeder Reise durchgehen. So stellst du sicher, dass du im Ernstfall alles griffbereit hast – und dich voll auf das konzentrieren kannst, was wirklich zählt: die gemeinsame Zeit mit deinem Hund.

Medikamente für die Reise – Was darf nicht fehlen?

Auch wenn dein Hund normalerweise topfit ist – auf Reisen können schnell ungewohnte Situationen auftreten. Futterwechsel, Klima, Stress oder neue Umgebungen bringen selbst robuste Hunde aus dem Gleichgewicht. Darum gehört eine kleine Auswahl an bewährten Medikamenten unbedingt in die Reiseapotheke.

Hier findest du die wichtigsten Mittel, die du – in Absprache mit deiner Tierarztpraxis – dabei haben solltest:

Wichtige Medikamente für unterwegs:

  • Individuelle Dauermedikamente: Falls dein Hund regelmäßig Medikamente benötigt (z. B. bei Epilepsie oder Herzproblemen), pack diese unbedingt in ausreichender Menge ein.
  • Durchfallmittel: Kohletabletten oder spezielle Präparate für Hunde helfen, den Magen zu beruhigen. Auch die klassische Morosche Karottensuppe kann helfen – sie lässt sich gut vorbereiten und einfrieren.
  • Elektrolytlösung: Unterstützt die Flüssigkeitszufuhr bei Durchfall, Erbrechen oder Hitzebelastung.
  • Schmerzmittel: Nur nach tierärztlicher Empfehlung! Niemals frei verkäufliche Schmerzmittel für Menschen geben – sie können für Hunde lebensgefährlich sein.
  • Beruhigungsmittel: Für nervöse Hunde, z. B. bei Autofahrten, Gewitter, Flugreisen oder lauten Orten. Es gibt pflanzliche Varianten, z. B. mit Baldrian oder Passionsblume, und stärker wirkende Medikamente – hier berät dich deine Tierärztin oder dein Tierarzt individuell.
  • Reisetabletten gegen Übelkeit: Besonders für empfindliche Hunde eine Hilfe bei langen Autofahrten oder Fährreisen. Diese sollten vorab getestet werden, damit du weißt, wie dein Hund darauf reagiert.
  • Notfall-Antiallergikum: Falls dein Hund zu allergischen Reaktionen neigt (z. B. nach Insektenstichen), ist ein vom Tierarzt empfohlenes Medikament Pflicht.

Alle Medikamente solltest du kühl, trocken und kindersicher lagern. Überprüfe vor der Abreise die Haltbarkeit – und kennzeichne Tabletten oder Tropfen eindeutig, damit du im Notfall schnell das Richtige greifst.

Falls du nach der optimalen Zusammenstellung deiner Reiseapotheke noch auf der Suche nach deinem nächsten Abenteuer bist, empfehlen wir dir auch unseren Artikel: Die 20 schönsten Reiseziele mit Hund in Deutschland. Entdecke traumhafte Ziele, nützliche Tipps und Insider-Informationen, um deinen nächsten Urlaub mit deinem Vierbeiner unvergesslich zu gestalten.

Homöopathie für unterwegs: Sanfte Helfer auf Reisen

Nicht jeder Hund verträgt klassische Medikamente gut – besonders sensible Tiere reagieren oft besser auf sanfte Mittel aus der Naturheilkunde. Auch für kleinere Beschwerden unterwegs kann Homöopathie eine gute Ergänzung zur Reiseapotheke sein. Wichtig ist: Auch natürliche Mittel gehören in fachkundige Hände. Bitte sprich die Anwendung immer mit deiner Tierärztin oder einem erfahrenen Tierheilpraktiker ab.

Hier eine kleine Auswahl bewährter homöopathischer Mittel für den Hund auf Reisen:

Homöopathische Basics für unterwegs:

  • Arnica montana (Bergwohlverleih): Bei Prellungen, Verstauchungen oder nach kleinen Verletzungen – das Erste-Hilfe-Mittel schlechthin.
  • Nux vomica (Brechnuss): Ideal bei Reiseübelkeit, Verdauungsproblemen oder nach zu viel ungewohntem Futter.
  • Apis mellifica (Honigbiene): Bei Insektenstichen, Schwellungen oder allergischen Reaktionen – lindert Juckreiz und Entzündungen.
  • Rescue-Tropfen (Bachblüten-Notfallmischung): Bei akutem Stress oder Schreckmomenten – beruhigt und stabilisiert.
  • Silicea oder Heilerde (Schüßlersalze): Zur sanften Unterstützung bei Hautproblemen oder zur Entgiftung.

Anwendung & Tipps:

  • Globuli oder Tropfen werden am besten direkt ins Maul oder auf ein Leckerli gegeben.
  • Die Mittel solltest du lichtgeschützt, trocken und sicher verpacken.
  • Bei Unsicherheit gilt: lieber eine erfahrene Fachperson fragen als selbst herumprobieren.

Homöopathie ersetzt keine tierärztliche Behandlung – kann aber im Reisealltag eine wertvolle Unterstützung sein. Besonders dann, wenn du deinen Hund gut kennst und frühzeitig erste Symptome erkennst.

Für die Erste Hilfe beim Hund – das solltest du wissen

Ein kleiner Schnitt an der Pfote, eine Schürfwunde vom Spielen oder eine Zecke im Fell – unterwegs kann schnell etwas passieren. Deshalb ist es wichtig, dass du im Ernstfall weißt, wie du richtig reagierst. Mit der passenden Ausstattung und ein wenig Wissen kannst du deinem Hund schnell und effektiv helfen.

Erste-Hilfe-Basics für unterwegs:

  • Wunden reinigen und desinfizieren: Nutze sterile Kochsalzlösung oder ein tiergeeignetes Desinfektionsspray, um Schmutz und Keime zu entfernen.
  • Verband anlegen: Nach dem Reinigen kannst du mit Kompressen, Mullbinden und einer selbsthaftenden Bandage einen schützenden Verband anlegen.
  • Blutstillung: Bei kleinen blutenden Wunden hilft leichter Druck mit einer Kompresse. Reißt die Blutung nicht ab, such bitte umgehend tierärztliche Hilfe.
  • Zecken sicher entfernen: Mit einer Zeckenzange oder -karte die Zecke möglichst nah an der Haut greifen und gerade herausziehen – nicht drehen oder quetschen.
  • Fieber messen: Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt zwischen 38 und 39 °C. Liegt sie deutlich darüber oder darunter, handelt es sich um einen Notfall.
  • Maulschlaufe bei Schmerzen: Auch der liebste Hund kann bei starken Schmerzen schnappen – sichere dich daher bei der Versorgung ggf. mit einer Maulschlaufe ab.

Tipp: Erste-Hilfe-Kurs für Hundemenschen

Ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Hunde vermittelt dir das nötige Know-how für Notfälle. Viele Tierschutzvereine, Hundeschulen oder Tierarztpraxen bieten solche Schulungen an – kompakt, praxisnah und oft sogar mit Zertifikat.
Wenn du lieber liest, gibt es auch tolle Ratgeber und Online-Kurse, die du jederzeit nachschlagen kannst.
Mit einem sicheren Gefühl im Gepäck reist es sich nicht nur besser – du kannst deinem Vierbeiner im Ernstfall wirklich helfen.

Pfotenschuhe und Pfotenschutz im Urlaub – so schützt du empfindliche Hundepfoten

Die Pfoten deines Hundes sind im Urlaub besonders gefordert. Ob heißer Asphalt, scharfkantige Steine, eisige Wege oder grober Sandstrand – unterwegs warten viele kleine Herausforderungen. Pfotenschuhe oder spezieller Pfotenschutz sorgen dafür, dass dein Vierbeiner auch auf rauem Untergrund sicher und schmerzfrei unterwegs ist.

Wann Pfotenschutz sinnvoll ist:

  • Bei großer Hitze: Asphalt kann sich im Sommer auf über 50 °C aufheizen – das ist für Hundepfoten schmerzhaft und kann zu Verbrennungen führen.
  • Beim Wandern oder in den Bergen: Schotter, Geröll oder Dornensträucher können Pfoten verletzen oder die Ballen aufscheuern.
  • Im Winterurlaub: Eis, Schnee und Streusalz greifen die Pfoten an und führen schnell zu Rissen oder Entzündungen.
  • Nach Verletzungen: Pfotenschuhe schützen offene Stellen oder frisch verheilte Wunden beim Spaziergang.

Worauf du bei Pfotenschuhen achten solltest:

  • Die Schuhe sollten gut sitzen, aber nicht drücken.
  • Achte auf rutschfeste Sohlen und atmungsaktives Material.
  • Lass deinen Hund die Schuhe vor dem Urlaub in Ruhe kennenlernen – am besten zuhause auf kurzen Spaziergängen üben.

Alternative: Pfotensalbe & Ballenbalsam

Für empfindliche Pfoten oder zur Vorbeugung reichen manchmal auch hochwertige Pflegeprodukte. Sie halten die Ballen geschmeidig und schützen vor Rissen.

Mit dem passenden Pfotenschutz könnt ihr gemeinsam neue Wege gehen – ohne schmerzende Schritte.

Maulkorb mitnehmen – wann es sinnvoll und sogar vorgeschrieben ist

Ein Maulkorb gehört nicht nur in brenzligen Situationen ins Reisegepäck, sondern ist in vielen Ländern und Verkehrsmitteln sogar Pflicht. Und auch wenn dein Hund nie beißt – es gibt Situationen, in denen ein Maulkorb einfach vorgeschrieben oder sinnvoll ist. Wer vorbereitet ist, reist entspannter.

Wann ist ein Maulkorb Pflicht?

  • In öffentlichen Verkehrsmitteln: In vielen Städten – auch innerhalb Deutschlands – ist der Maulkorb im Bus, Zug oder auf der Fähre Pflicht.
  • Bei Reisen ins Ausland: Viele Länder, z. B. Österreich, Italien oder Frankreich, fordern einen mitgeführten (und oft getragenen) Maulkorb – z. B. in Gondeln, Liften, Bahnen oder öffentlichen Gebäuden.
  • Beim Tierarzt oder in Notfällen: Auch der bravste Hund kann unter Schmerzen unberechenbar reagieren. Ein Maulkorb schützt hier sowohl den Hund als auch den Menschen.

So gewöhnst du deinen Hund an den Maulkorb:

  • Früh üben: Am besten schon zuhause und ganz ohne Druck.
  • Positives verknüpfen: Mit Leckerlis, Spielen oder Streicheleinheiten.
  • Schrittweise steigern: Erst aufsetzen lassen, dann langsam Tragedauer erhöhen.

Worauf du beim Maulkorb achten solltest:

  • Der Maulkorb muss gut sitzen und darf nicht scheuern.
  • Dein Hund sollte darin problemlos hecheln und trinken können – das ist gerade im Sommer wichtig.
  • Ideal sind gut belüftete Modelle aus Kunststoff oder stabile Drahtmaulkörbe mit Polsterung.

Ein passender Maulkorb im Gepäck zeigt nicht nur Verantwortung, sondern bewahrt dich auch vor möglichen Bußgeldern oder Diskussionen – besonders im Ausland. Für den Notfall oder bestimmte Ausflüge ist er also ein praktisches Must-have.

Vitalwerte beim Hund – was ist eigentlich normal?

Wenn dein Hund sich unterwegs plötzlich anders verhält, ist es gut, die wichtigsten Vitalwerte einschätzen zu können. So kannst du besser beurteilen, ob es sich nur um eine harmlose Reaktion handelt – oder doch ein Notfall vorliegt. Ein einfaches Thermometer und ein bisschen Wissen reichen oft schon aus, um schnell Klarheit zu schaffen.

Die wichtigsten Vitalwerte im Überblick:

  • Körpertemperatur: Normal sind 38,0 bis 39,0 °C.
    Ab 39,5 °C spricht man von Fieber – sinkt die Temperatur unter 37,5 °C, liegt eine Unterkühlung vor.
  • Puls/Herzfrequenz: Je nach Größe unterschiedlich:
    Kleine Hunde: 100–160 Schläge/min
    Große Hunde: 60–100 Schläge/min
    Fühlbar an der Innenseite des Oberschenkels (Leistenarterie).
  • Atmung: Normal: 10–30 Atemzüge pro Minute im Ruhezustand.
    Wichtig: Der Hund sollte ruhig und gleichmäßig atmen – Hecheln bei Hitze oder Aufregung ist normal, dauerhaftes oder angestrengtes Atmen nicht.
  • Zahnfleischfarbe: Gesundes Zahnfleisch ist rosarot und feucht.
    Blasses, bläuliches oder sehr rotes Zahnfleisch kann auf Kreislaufprobleme oder Vergiftung hinweisen.
  • Kapillarfüllzeit: Drücke kurz auf das Zahnfleisch und beobachte, wie schnell die Farbe zurückkehrt.
    Norm: unter 2 Sekunden. Längere Zeiten deuten auf Kreislaufprobleme hin.

Tipp

Übe das Messen der Vitalwerte zuhause in Ruhe, damit du im Ernstfall weißt, wie es geht – und was bei deinem Hund normal ist. Denn jeder Hund ist individuell, und wer seinen Vierbeiner gut kennt, erkennt schneller, wenn etwas nicht stimmt.

Hitzschlag beim Hund erkennen & handeln

Ein Hitzschlag kann für Hunde lebensgefährlich sein – und er passiert schneller, als viele denken. Besonders im Sommer, bei geschlossenen Autos, auf heißen Böden oder bei zu viel Aktivität in der Sonne ist Vorsicht geboten. Hunde können nur über Hecheln und ihre Pfoten schwitzen – und das reicht bei starker Hitze oft nicht aus, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Mögliche Symptome bei Hitzschlag:

  • Starkes Hecheln, Atemnot
  • Unruhe oder Apathie
  • Erhöhte Körpertemperatur (über 40 °C)
  • Rote, trockene Zunge und Zahnfleisch
  • Taumeln, Erbrechen oder Durchfall
  • Krämpfe, Bewusstlosigkeit

Je schneller du reagierst, desto besser die Chancen für deinen Hund.

Erste Hilfe bei Hitzschlag

  1. Sofort in den Schatten oder an einen kühlen Ort bringen.
  2. Wasser anbieten, aber nur in kleinen Schlucken.
  3. Pfoten und Bauch mit feuchten, lauwarmen Tüchern kühlen.
  4. Nicht eiskalt abduschen! Das kann Kreislaufprobleme verstärken.
  5. Schnellstmöglich zum Tierarzt fahren!

Auch wenn sich dein Hund wieder stabilisiert: Ein Hitzschlag kann Organe schädigen und muss immer tierärztlich kontrolliert werden.

Unterkühlung beim Hund – und warum ein Hundemantel sinnvoll sein kann

Nicht nur Hitze kann gefährlich werden – auch Kälte ist für viele Hunde ein Risiko. Besonders kleine, kurzhaarige, ältere oder kranke Hunde kühlen schnell aus, vor allem bei Nässe und Wind. Unterkühlung kann zu Muskelzittern, Bewegungsunlust, bis hin zu Kreislaufversagen führen.

Anzeichen für Unterkühlung:

  • Starkes Zittern oder steife Bewegungen
  • Kalte Ohren, Pfoten oder Bauch
  • Unruhe, Rückzug oder Müdigkeit
  • Flache Atmung, verlangsamter Puls

So schützt du deinen Hund:

  • Hundemantel oder Regenjacke: Besonders in der Übergangszeit oder im Winterurlaub eine gute Wahl – wichtig ist, dass er richtig sitzt und atmungsaktiv ist.
  • Trockenreiben nach dem Spaziergang: Wenn dein Hund nass geworden ist, rubbel ihn gründlich trocken, besonders an Bauch und Pfoten.
  • Wärme nicht übertreiben: Zu viel Wärme kann den Kreislauf belasten – sorge für ein angenehmes, trockenes Klima.

Für empfindliche Pfoten

Streusalz und Schnee greifen die Ballen an. Pfotensalben oder Hundeschuhe helfen, Risse und Entzündungen zu vermeiden. Auch wenn dein Hund ein echter Abenteurer ist – bei eisiger Kälte oder Nässe ist Schutz kein Luxus, sondern Vorsorge. Ein frierender Hund hat keinen Spaß am Urlaub.

Schutz vor Parasiten – Zecken, Würmer & Co.

Gerade auf Reisen steigt das Risiko für Parasitenbefall. Zecken, Flöhe, Würmer und Mücken können nicht nur lästig sein, sondern auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Deshalb gehört ein wirksamer Parasitenschutz unbedingt in die Reiseapotheke deines Hundes – besonders bei Urlauben in südlichen Ländern oder in der Natur.

Diese Parasiten solltest du kennen:

  • Zecken: Übertragen Borreliose, Anaplasmose und FSME – besonders aktiv in Frühling und Sommer.
  • Flöhe: Können allergische Reaktionen auslösen und Bandwürmer übertragen.
  • Würmer: Infizieren oft über verunreinigtes Wasser, Erde oder Zwischenwirte – auch bei Kontakt mit anderen Tieren.
  • Mücken (z. B. Sandmücken, Stechmücken): In südlichen Ländern können sie gefährliche Krankheiten wie Leishmaniose oder Herzwurm (Dirofilariose) übertragen.

So schützt du deinen Hund:

  • Zeckenschutzmittel: Spot-On-Präparate, Tabletten oder Halsbänder – am besten vor der Reise vom Tierarzt beraten lassen.
  • Wurmkur vor und nach der Reise: Besonders bei Urlaub im Süden oder engem Tierkontakt sinnvoll.
  • Mückenschutz: Spezielle Repellents für Hunde helfen in mückenreichen Gebieten – z. B. AkaFree oder andere natürliche Alternativen.
  • Körper regelmäßig kontrollieren: Suche deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich ab – besonders an Beinen, Ohren, zwischen den Zehen und am Bauch.

Natur oder Chemie?

Beides hat Vor- und Nachteile. Natürliche Mittel wie Kieselgur oder Kokosöl sind eine Alternative für sensible Hunde, bieten aber oft keinen vollständigen Schutz. In Hochrisikogebieten empfehlen Tierärzte meist konventionelle Präparate – denn hier geht es um echte Gesundheitsgefahren.

Ein wirksamer Parasitenschutz sorgt dafür, dass ihr nicht nur gesund, sondern auch unbesorgt reisen könnt.

Durchfall auf Reisen – schnelle Hilfe für empfindliche Mägen

Durchfall gehört zu den häufigsten Problemen auf Reisen mit Hund. Ungewohntes Futter, Aufregung, Klimawechsel oder sogar das Trinken aus Pfützen – all das kann den Magen-Darm-Trakt deines Vierbeiners belasten. Meist ist es harmlos, aber du solltest vorbereitet sein.

Mögliche Ursachen:

  • Futterumstellung oder Leckerbissen vom Tisch
  • Stress durch Ortswechsel oder lange Autofahrten
  • Keime in Wasser oder Boden
  • Parasiten oder Infektionen

Erste Hilfe bei Durchfall:

  • Fasten für 12–24 Stunden (nur bei erwachsenen, gesunden Hunden)
    Das entlastet den Magen-Darm-Trakt.
  • Morosche Karottensuppe:
    Ein bewährtes Hausmittel, das beruhigt, bindet und Keime hemmt. Du kannst sie vorbereiten und portionsweise einfrieren.
  • Elektrolytlösung:
    Zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts – am besten in Pulverform in der Reiseapotheke.
  • Kohletabletten oder Heilerde:
    Binden Giftstoffe im Darm und helfen, die Verdauung zu regulieren.
  • Viel frisches Wasser:
    Stelle sicher, dass dein Hund jederzeit Zugang zu sauberem Wasser hat – bei Bedarf mit leichtem Hühnerbrühe-Geschmack anreichern, um zum Trinken zu animieren.

Wann zum Tierarzt?

  • Wenn der Durchfall länger als 24 Stunden anhält
  • Wenn Blut im Stuhl ist oder zusätzliches Erbrechen auftritt
  • Bei Fieber, Apathie oder starkem Flüssigkeitsverlust
  • Bei Welpen oder älteren Hunden lieber früher als später

Ein gereizter Magen kann schnell zur Belastung werden – für deinen Hund und für dich. Mit der richtigen Vorbereitung bleibst du handlungsfähig und kannst deinem Liebling schnell helfen.

Ohrenpflege auf Reisen – besonders wichtig nach dem Schwimmen

Viele Hunde lieben Wasser – ob im See, Meer oder Pool. Doch was für deinen Vierbeiner ein Riesenspaß ist, kann schnell zu Problemen führen: Nasse oder verschmutzte Ohren sind anfällig für Entzündungen, vor allem bei Hunden mit Hängeohren oder dichtem Fell.

Warum Ohrenpflege so wichtig ist:

Feuchtigkeit im Ohr schafft ein ideales Milieu für Bakterien und Pilze. Besonders in warmem Klima kann das schnell zu schmerzhaften Entzündungen führen – mit Juckreiz, Schütteln und unangenehmem Geruch.

So pflegst du die Ohren richtig

  • Ohren nach dem Baden gut trocknen: Tupfe vorsichtig mit einem weichen Tuch aus – aber bitte nicht mit Wattestäbchen ins Ohr gehen!
  • Ohrenreiniger mitnehmen: Spezielle Ohrentropfen oder Reinigungsflüssigkeiten aus der Tierarztpraxis entfernen Schmutz und wirken vorbeugend gegen Entzündungen.
  • Regelmäßig kontrollieren: Schau alle paar Tage ins Ohr: Es sollte sauber, rosig und geruchlos sein. Rötungen, Ausfluss oder ständiges Kratzen sind Warnsignale.
  • Beim Verdacht auf Entzündung: Keine Hausmittel anwenden – besser direkt tierärztlichen Rat einholen.

Vorbereitung vor der Reise – Tierarzt, Impfungen & Dokumente

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – vor allem, wenn du mit deinem Hund ins Ausland oder in unbekannte Regionen reist. Wer rechtzeitig plant, vermeidet Stress, unnötige Kosten und böse Überraschungen am Zielort.

Tierärztliche Untersuchung vor der Reise

Lass deinen Hund vor dem Urlaub einmal gründlich durchchecken – besonders bei älteren oder chronisch kranken Tieren. So stellst du sicher, dass dein Hund fit genug für die Reise ist.

  • Impfstatus prüfen: Tollwutimpfung ist Pflicht für Auslandsreisen.
  • Parasitenprophylaxe auffrischen: Zecken-, Floh- und Wurmschutz sollten aktuell sein.
  • Spezielle Reiseimpfungen besprechen: z. B. gegen Leishmaniose bei Reisen in den Süden.

Wichtige Dokumente:

  • EU-Heimtierausweis: Pflicht für Reisen innerhalb Europas – enthält Chipnummer und Impfstatus.
  • Gesundheitszeugnis: In manchen Ländern oder bei Flugreisen erforderlich.
  • Notfallkontakte: Tierärzt:innen am Urlaubsort, Versicherungshotline, Haus-Tierarzt.

Einreisebestimmungen prüfen

Je nach Reiseziel gelten unterschiedliche Vorschriften – z. B. Maulkorbpflicht, Pflichtimpfungen oder bestimmte Parasitenbehandlungen vor Einreise (wie z. B. Bandwurmkur in Großbritannien oder Norwegen).
Erkundige dich mindestens 4 Wochen vor Abreise bei offiziellen Stellen (z. B. Auswärtiges Amt oder Botschaft).

Transport vorbereiten

  • Transportbox oder Sicherheitsgurt frühzeitig trainieren
  • Gewohntes Futter mitnehmen (nicht überall erhältlich!)
  • Reiseapotheke vollständig packen

Mit einem gut geplanten Start steht eurem gemeinsamen Abenteuer nichts mehr im Weg!

Unterwegs im Ausland – auf was du achten solltest

Endlich angekommen! Doch auch im Urlaubsland gibt es einiges zu beachten, damit dein Hund gesund und sicher bleibt – und ihr gemeinsam entspannen könnt. Andere Länder, andere Regeln, andere Gefahren: Mit ein wenig Vorbereitung und Achtsamkeit läuft alles rund.

Lokale Vorschriften und Besonderheiten

  • Leinen- und Maulkorbpflicht: In vielen Ländern ist die Leine Pflicht – oft auch der Maulkorb in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Gebäuden. Informiere dich vorab über die genauen Bestimmungen deines Reiseziels.
  • Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen: In manchen Ländern musst du z. B. bestimmte Parasitenbehandlungen nachweisen oder eine Quarantänezeit einhalten. Auch die maximale Anzahl an Hunden pro Unterkunft oder Strandabschnitte für Hunde sind oft geregelt.

Regionale Risiken kennen

  • Giftige Pflanzen oder Tiere: Besonders im Mittelmeerraum gibt es Pflanzen, Schlangen, Insekten oder sogar Frösche, die für Hunde gefährlich sein können.
  • Krankheiten durch Mücken oder Zecken: Leishmaniose, Herzwurm oder Babesiose werden durch Insekten übertragen – Schutzmittel aus der Reiseapotheke sind hier essenziell.

Wasser & Futter

  • Vermeide unbekanntes Futter oder Wasser: Lass deinen Hund nicht aus Pfützen oder Brunnen trinken – stille Wasserquellen können Keime enthalten.
    Ideal: Trinkwasser mitnehmen oder aus der Unterkunft geben.
  • Gewohntes Futter mitbringen: Viele Marken gibt es nicht überall – bei empfindlichen Hunden kann ein Futterwechsel schnell zu Durchfall führen.

Rückzugsort schaffen

Im Ferienhaus, Camper oder Hotelzimmer sollte dein Hund einen festen Platz haben, an dem er sich sicher und geborgen fühlt – mit seiner Decke, seinem Napf, seinem Lieblingsspielzeug. Mit Rücksicht, einem wachsamen Blick und der nötigen Vorbereitung wird auch der Auslandsaufenthalt zu einem echten Highlight – für dich und deinen Hund.

Transportmittel & Herausforderungen – Tipps für Auto, Zug, Fähre & Flugzeug

Die Art, wie ihr reist, beeinflusst den gesamten Urlaub. Manche Hunde lieben es, andere müssen sich erst daran gewöhnen. Mit ein paar Tricks und der richtigen Vorbereitung wird die Anreise für euch beide deutlich entspannter.

Mit dem Auto – flexibel, aber nicht ohne Regeln

  • Sicherung ist Pflicht: Hunde müssen laut Straßenverkehrsordnung gesichert sein – entweder mit Sicherheitsgurt, Transportbox oder Gitter im Kofferraum.
  • Pausen alle 2–3 Stunden: Kurz raus, Wasser geben, Beine vertreten – wichtig für Kreislauf und Wohlbefinden.
  • Keine Zugluft: Auch wenn es heiß ist – offene Fenster direkt am Hund können zu Augen- und Ohrenentzündungen führen.
  • Nie im Auto lassen: Selbst bei mäßigen Temperaturen wird es im Wagen schnell lebensgefährlich heiß.

Mit dem Zug – unterwegs mit Plan

  • Maulkorb- und Leinenpflicht: In den meisten Zügen (z. B. DB) Pflicht für größere Hunde. Kleine Hunde dürfen in Transporttaschen reisen.
  • Ruhezone finden: Suche dir möglichst einen ruhigen Platz mit genug Raum – z. B. am Fenster oder in einer Ecke.
  • Frühzeitig üben: Der Einstieg, die Geräusche, das Wackeln – alles muss geübt sein.

Mit der Fähre – schwankende Herausforderung

  • Deckpflicht: Auf den meisten Fähren muss dein Hund angeleint bleiben, teils auch mit Maulkorb.
  • Transportbox nutzen: Einige Gesellschaften verlangen Transportboxen – besonders, wenn dein Hund nicht an Deck bleiben darf.
  • Beruhigungsmittel nach Absprache: Bei sehr nervösen Hunden kann ein pflanzliches Mittel helfen.

Mit dem Flugzeug – nur wenn es sein muss

  • Stress pur für viele Hunde: Vor allem der Frachtraum ist laut, dunkel und unruhig. Fliegen sollte wirklich nur im Notfall eine Option sein.
  • Transportbox früh trainieren: Die IATA-konforme Box muss stabil, sicher und komfortabel sein – mit vertrauter Decke und deinem getragenen T-Shirt.
  • Gesundheitszeugnis & Flugbedingungen checken: Je nach Airline gelten unterschiedliche Regeln – oft sind nur bestimmte Rassen erlaubt oder eine Reservierung lange im Voraus nötig.

Tipp: Gewöhne deinen Hund an das Transportmittel

Egal, wie ihr reist – der Hund sollte vorher an das Transportmittel gewöhnt werden. Kurze Übungsfahrten, Aufenthalte in der Box oder Ruhetraining helfen enorm. So beginnt der Urlaub stressfrei – für dich und deinen Vierbeiner.

Quellen und weiterführende Links

Hier findest du hilfreiche Informationen und Checklisten, um die Reiseapotheke für deinen Hund optimal zusammenzustellen:

  • NDR Ratgeber: Detaillierte Tipps zur Hunde-Reiseapotheke, inklusive Erste-Hilfe-Maßnahmen und Notfallausrüstung.
  • Uelzener Versicherung: Checkliste für die Hunde-Reiseapotheke und Tipps für häufige Gesundheitsprobleme im Urlaub.
  • AGILA Tiergesundheit: Erste-Hilfe-Tipps und eine umfassende Liste der wichtigsten Utensilien für die Reiseapotheke.